Donnerstag, 23. Oktober 2014

Marco Simoncelli - "Sempre con noi"


SuperSicVielen Fans und wahrscheinlich den meisten Leuten im Fahrerlager kommt es so vor, als sei es erst gestern gewesen, dass der charismatische Italiener mit dem Lockenkopf in jenem MotoGP-Rennen zum Angriff blies – zum letzten Mal in seinem noch so jungen Leben. Nun sind schon drei Jahre seit dem tragischen Unfall in Kurve 11 des Grand Prix von Sepang, Malaysia vergangen, doch immer noch sitzt der Schmerz des Verlustes tief – zurecht.
Vielen Fans und wahrscheinlich den meisten Leuten im Fahrerlager kommt es so vor, als sei es erst gestern gewesen, dass der charismatische Italiener mit dem Lockenkopf in jenem MotoGP-Rennen zum Angriff blies – zum letzten Mal in seinem noch so jungen Leben. Nun sind schon drei Jahre seit dem tragischen Unfall in Kurve 11 des Grand Prix von Sepang, Malaysia vergangen, doch immer noch sitzt der Schmerz des Verlustes tief – zurecht.

Von Anfang an ein Racer
Am 20. Januar 1987 erblickte der kleine Marco das Licht der Welt und eins stand damals schon fest – Marco hatte schon als kleiner Knirps Benzin im Blut. Schon im Alter von sieben Jahren saß der kleine Italiener auf einem Pocket-Bike und nahm auch schon an Rennen teil. 2002 präsentierte sich Simoncelli erstmals auf der internationalen Ebene und bestritt die 125ccm Europameisterschaft, die er auf Anhieb auf einer Aprilia gewinnen konnte. Die guten Leistungen erwiesen sich als Sprungbrett in die Weltmeisterschaft – auch dort fuhr Simoncelli auf einer Aprilia.

Erste Erfolge
Nach zwei Lehrjahren folgten 2004 die ersten zählbaren Erfolge: Besonders im verregneten Rennen von Jerez fuhr Simoncelli stark auf, gewann den Grand Prix und erwies sich als Regenspezialist. In den Folgejahren konnte Simoncelli sein Können mit guten Leistungen beständig unter Beweis stellen, hatte aber durch seine Größe von 178 cm immer mit einem Handicap auf den kleinen 125ccm Maschinen zu kämpfen. Daher schien ein Wechsel in die 250ccm Meisterschaft logisch. 2006 landete der Italiener im Team Squadra Corse Metis Gilera und arbeitete dort mit dem Chefingenieur Rossano Brazzi zusammen, der schon zuvor für Valentino Rossi und Marco Melandri tätig war. Zwar konnte Simoncelli in den nächsten zwei Jahren keine großen Erfolge feiern, entwickelte sich aber beständig zu einem besseren Fahrer heran.

Weltmeister 2008
Die Entwicklung machte sich endlich im Jahr 2008 bezahlt. Auf einer Aprilia LE erreichte Simoncelli in den ersten neun Rennen zwei Siege und vier weitere Podestplätze. Danach erhielt er eine bessere Werksmaschine und fuhr prompt vier weitere Siege ein. Ausgerechnet beim Großen Preis von Malaysia in Sepang sicherte sich Simoncelli den Weltmeistertitel der 250ccm-WM.

Die MotoGP
Während Simoncelli eine Titelverteidigung 2009 nur knapp verpasste, wechselte der Italiener mit dem Lockenkopf in die MotoGP-Klasse auf. Seit der Saison 2010 fuhr er für das Team San Carlo Honda Gresini von Fausto Gresini. Dort machte der schnelle Italiener mit seinem Können prompt auf sich aufmerksam. Immer wieder geriet Simoncelli durch seinen aggressiven und kompromisslosen Fahrstil in die Kritik anderer Fahrer. Viele bezeichneten seine Überholmanöver besonders in den ersten Runden eines Rennens als zu gefährlich. Während Simoncelli bei manchen Fahrern so manche Nörgelei einstecken musste, fand er bei seinen Fans ziemlich schnell Anklang.

SuperSic trumpft auf
Jeder liebte seinen halsbrecherischen Fahrstil und seine harten Manöver. SuperSic, wie ihn seine Fans alle nannten – wurde als einer der beliebtesten Fahrer gefeiert. Simoncelli faszinierte die Massen und machte die MotoGP um ein großes Stück spannender. Viele reservierten sich ihren Sonntag für die MotoGP, um den Lockenkopf mit dem Roten Helm und der roten #58 auf seiner weißen Honda bei seiner Arbeit zuzuschauen. Aber auch abseits der Strecke genossen die Leute seine Anwesenheit. Simoncelli galt als sympathischer Zeitgenosse und als außergewöhnliche Persönlichkeit.

Sein letztes Rennen
Auch drei Jahre später schwebt eine dunkle Wolke über dem Grand Prix von Malaysia. Heute vor drei Jahren hüllte sich der ganze Paddock in betroffene Schockstarre, als das Rennen der Königsklasse in Runde zwei abgerochen wurde. In Kurve 11 war Simoncelli das Vorderrad eingeklappt und quer über die Strecke gerast. Während Alvaro Bautista nach innen ausweichen konnte, hatten die zwei herannahenden Colin Edwards und Valentino Rossi keine Chance mehr, auszuweichen. Beide überrollten den sympathischen Italiener und trafen Simoncelli am Kopf, Hals und Brustbereich. Beim Aufprall wurde Simoncellis Helm vom Kopf gerissen, nur seine Lockenpracht verhüllte sein Gesicht, als er regungslos bäuchlings auf der Strecke liegen blieb. Kurze Zeit später kam die traurige Nachricht aus dem Streckenhospital – Marco ist tot.

#58 unsterblich
Simoncelli starb im jungen Alter von 24 Jahren durch schwere Verletzungen an Brust, Kopf und Nacken. Bedrückend waren die Aufnahmen, als sein auf einem Motorroller herbeigeeilter Vater den Streckenposten dabei half, Simoncelli auf der Trage über die Leitplanke zu heben. Direkt nach dem Unfall meldete sich Valentino Rossi, der am Unfall beteiligt war und auf Interviews verzichtete, auf Twitter. Ausgerechnet der Mentor hatte seinen Schüler überfahren: “Sic war für mich wie ein jüngerer Bruder. So stark auf der Strecke und so liebevoll im normalen Leben. Ich werde ihn sehr vermissen". Die Motorsportwelt betrauert auch drei Jahre später den Tod des herausragenden Piloten. Simoncelli wird Fahrern, Teams und Fans stets durch seinen Mut, seinen unbändigen Willen und seine Kampfeslust für immer in Erinnerung bleiben.

Simoncelli unvergessen
Marco Simoncelli war eine Lichtgestalt, die wohl nie vergessen wird. Nicht umsonst wurde der junge Marco in die Hall of Fame der MotoGP aufgenommen. Ein Jahr nach dem Unfall hatte man in seiner Unglückskurve ein kleines Denkmal errichtet, in seinem Heimatort Cattolica wurde ein Motorradauspuff-ähnliches Denkmal aufgebaut, dass jeden Sonntag bei Sonnenuntergang für exakt 58 Sekunden eine drei Meter lange Stichflamme ausstößt - dieses soll an den heißblütigen Enthusiasmus von Marco erinnern. Ebenso wurde die Rennstrecke in Misano "Misano World Circuit Marco Simoncelli" nach ihm benannt – eine tolle Geste, die den Lockenkopf für immer unvergessen macht. Dennoch ticken die Uhren weiter – Tag um Tag vergeht. Sicherlich vergeht kaum ein Tag, an dem nicht wenigstens einer an Simoncelli denkt und doch werden alle von der Action auf und neben der Strecke abgelenkt und gut unterhalten. Jeder sollte für sich das Beste daraus machen, nach vorne sehen und die Action genießen. Schließlich bleibt SIC ganz sicher "SEMPRE CON NOI".

Mehr über MSP_DRIVERS-HOME auf:

Keine Kommentare :

Kommentar veröffentlichen

Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.